Ein Nachhaltigkeitsbuch muss nachhaltig sein
Der Biochemiker Prof. Michael Braungart, Gast in unserem Buch „Als ich mich auf den Weg machte, die Erde zu retten“, untersucht seit Jahrzehnten Giftstoffgehalte in Produkten, mit denen wir uns tagtäglich umgeben, darunter auch Printprodukte. Als er vor etwa 35 Jahren den Ikea-Katalog genauer unter die Lupe nahm, stieß er auf etwa 90 giftige Stoffe. Vor fünf Jahren waren es laut Braungart nur noch 50 bedenkliche Substanzen, aber immer noch viel zu viele. Inzwischen wurde der Ikea-Katalog eingestellt.
Nicht wegen der Gifte, sondern weil sich der Konzern auf digitale Werbewege konzentrieren wollte. Das generelle Problem hingegen ist geblieben, denn es fluten weiterhin jedes Jahr Abermillionen Druckerzeugnisse den deutschen Markt -Politmagazine, TV-Zeitschriften, Werbeprospekte und natürlich auch Bücher.
Ganz abgesehen davon, dass die Papiermengen irgendwoher kommen müssen, ist kaum jemandem bewusst, dass man sich nach der Lektüre von gewöhnlichen Druckprodukten gründlich die Hände waschen sollte – denn sie sind voller Gifte, die etwa in den Farben stecken oder in der Beschichtung des Papiers. Prof. Braungart behauptet, dass heute fast
alle bedruckten Seiten nicht in die Recyclingtonne gehören, sondern in den Sondermüll.
Will man ein Buch über das Thema Nachhaltigkeit herstellen, dann versteht es sich eigentlich von selbst, dass dieses Buch auch nachhaltig produziert werden sollte.
Denn einerseits geht es um Glaubwürdigkeit, andererseits darum, vorzumachen, dass so etwas möglich ist. Wir haben uns daher für die Druckerei Gugler in Österreich entschieden, in der Druckbranche ein Vorreiter, der nach dem von Prof. Braungart entwickelten Cradle-to-Cradle-Prinzip produziert. Das heißt, dass – erstens – alle Bestandteile des Buchs ungiftig sind und diese – zweitens – zirkular angelegt wurden und daher keinen Müll oder sonstige schädlichen Rückstände hinterlassen.
Gugler beschreibt das Wesen ihrer Cradle-to-Cradle-zertifizierten Erzeugnisse so: „Nur was für Mensch, Tier und Umwelt gesund ist, darf Teil unserer Druckprodukte sein. Dafür werden alle verwendeten Inhaltsstoffe bis zum letzten Sublieferanten von unabhängigen Instituten ökotoxikologisch geprüft und von unseren Lieferanten gegebenfalls optimiert,
damit wir am Ende wissen, dass in unseren Druckprodukten keine krebserregenden
erbgutverändernden oder fortpflanzungsgefährdenden Stoffe (CMR-Stoffe) enthalten sind.
Das macht sie zu 100 Prozent recyclingfähig, weil keinerlei schädliche Reststoffe beim
Recyclingprozess übrigbleiben können.“
Damit ist für einen Verlag natürlich nicht das Ende der Fahnenstange erreicht in Sachen
Nachhaltigkeit, denn es gibt viele weitere Aspekte, die verbessert werden können. So war
uns auch wichtig, das Buch klimapositiv zu drucken, und auch das gewählte Papier trägt
unter anderem das PEFC-Siegel für nachhaltige Waldwirtschaft.